‚Minimal Music‘ im Barock und heute
Sonntag, 18. Mai 2025, 17 Uhr – Irmler-Saal der Universität Bamberg, An der Weberei 5, Bamberg
Christoph Schanze, Klavier
Der Titel Les Baricades Mistérieuses, den der französische Barockkomponist François Couperin einem seiner Cembalostücke gegeben hat, ist rätselhaft. Es entfaltet sich eine endlos wirkende Klangfläche aus gebrochenen Akkorden, deren Harmonien ineinanderfließen und die beim Hören einen beinahe hypnotischen Bann ausüben. Fast scheint es so, als hätte Couperin in diesem und ähnlich angelegten Stücken Prinzipien der sich seit den 1960er Jahren entwickelnden Minimal Music vorweggenommen.
Ihr Kennzeichen sind repetitive Strukturen: melodische, rhythmische oder harmonische Elemente werden aneinandergereiht und in leichten Variationen und Verschiebungen vielfach wiederholt, wodurch serielle Klangflächen mit einer oftmals meditativen Wirkung entstehen. Werke von Philip Glass und Yann Tiersen treten in einen Dialog mit ‚seelenverwandter‘ Musik aus dem deutschen und französischen Barock u.a. von J. S. Bach und F. Couperin.
Christoph Schanze absolvierte jeweils ein abgeschlossenes Studium in Germanistik und Schulmusik, ferner Klavier-, Cembalo- und Dirigierunterricht, bevor er sich schließlich auf die Germanistische Mediävistik spezialisierte (Promotion 2015). Er wirkt seit dem Sommersemester 2023 als Akademischer Rat auf Zeit an der Professur für Germanistische Mittelalterforschung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
In Zusammenarbeit mit der Universität Bamberg